23. Juni 2017, Kategorie:

3D-Druck – Was kann das?

Unter der Rubrik «3D-Druck – Was kann das?» werde ich euch in nächster Zeit einige Beispiele vorstellen, die aufzeigen, was man mit dem 3D-Drucker mit relativ wenig Aufwand herstellen kann. Bei allen Beispielen handelt es sich um die Produktion von Kleinteilen, mit denen Reststoffe und Teile eines defekten Einrichtungsobjekts verwertet, umgenutzt und damit vor der Entsorgung gerettet werden können.

Das vorliegende Beispiel handelt von einer Ikea-Leuchte, die auf Grund eines kaputten Lampenschirms aus irgendeinem Haushalt in Basel ausgeschafft wurde und am Wegesrand ihrer Entsorgung entgegen schaute. Wie sich herausstellte, waren die Glühbirne, die Fassung und die Verkabelung inklusive Kippschalter noch voll funktionsfähig. Und so erbarmte ich mich ihrer und verpasste ihr ein neues Kleid  und einen ehrenhaften Auftritt auf der Veranda meiner Wohnung zu ermöglichen.

Nachfolgend eine Bilderreihe des gesamten Produktionsverlaufs.

Hier zu sehen ist die vor der Entsorgung gerettete Glühbirne mit der Fassung und der Stromzufuhr. Nicht zu sehen ist der Kippschalter. Ein markantes Attribut der Fassung sind die vier Zähne, welche bei der Original leuchte in eine Trägerplatte eingerastet wurden.
Mit dem 3D-Drucker produzierte ich eine selbst entworfene Trägerplatte, welche mit Hilfe eines Messingstabs auf die vorstehenden Türrahmen der Veranda meiner Wohnung aufgelegt werden kann. So  erübrigt es sich, Löcher zu bohren, welche beim erneuten Auszug mühsam verspachtelt und notbehelfsmässig überstrichen werden müssen. Hier ist die Fassung bereits eingerastet.
Das (etwas zu feines, doch vorrätige) Messing-Rohr wird in die Trägerplatte eingeführt. Das Messing-Rohr wird auf die beiden Türrahmen aufgelegt; eine zusätzliche Befestigung wird nicht benötigt.
zwei Stücke PVC-Schlauch aus dem Baumarkt verhindern, dass die Trägerplatte verrutscht die Trägerplatte, zwei Unterlagsscheiben und die Stücke des PVC-Schlauchs werden aufgefädelt
die aufgefädelte Fassung und Arretierung ein erster Test an der Wand
Als Blende wird ein Kunststoff-Tischset verwendet, welche in den grösseren Baumärkten erhältlich sind. Die einzige Anpassung sind die beiden Löcher, mit denen die Blende auf den Messingstab aufgefädelt werden. Das Tischset wird ebenfalls aufgefädelt und mit zwei Stücken PVC-Schlauch in die gewünschte Biegung gebracht. Die Spannung des Materials sorgt dafür, dass die Blende in Form bleibt.
Und so sieht die fertig montierte Leuchte bei Tag resp. bei Nacht aus.

Fazit: Mit etwas Fantasie, basalen konstruktiven Kenntnissen, Grundfähigkeiten im Umgang mit CAD-Zeichnungsprogrammen und 3D-Druckern lassen sich Teile von defekten Einrichtungsgegenständen, die in der Regel in die Entsorgungsspirale geraten, wiederverwerten und aufwerten.

Der zeitliche und finanzielle Aufwand zur Produktion der vorgestellten Leuchte war minimal.

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