Auch Kinder haben Ideen.
Eigentlich würde ich gerne auch diesen Samstag meine 3D-Ideen umsetzen aber heute habe ich ‚Kinderdienst‘.
Schwierig die Kinder zu motivieren, denke ich mir.
Aber ein Versuch lohnt sich manchmal.
„Liebe Enya“, so frage ich die Siebenjährige: „Was würdest Du herstellen, wenn Du alle Maschienen der Welt zu Verfügung hättest?“
So oder ähnlich fragte ich sie, ohne grosse Hoffnung zu haben, etwas umsetzbares als Antwort zu erhalten.
Doch weit gefehlt.
„Ein Vogelhäuschen! Weisst Du, vor meinem Schlafzimmerfenster sind viele Meisen und Spatzen, die brauchen ein Haus.
Eines mit Balkon und einem Loch zum hineinschlüpfen. Ich mache ihnen dann ein Nest aus Gras!“ war die Antwort.
Der Samstag war gerettet, das lässt sich umsetzen.
Wir sitzen an den Computer und schauen uns Bilder von Vogelhäuschen an. Enyas Vorstellungen sind klar und so geht es auf zum Hobbymarkt
und dann direkt zum Makerspace.
Die Zehnjährige Tochter ist mit einem Buch bewaffnet auch dabei.
Im Makerspace zeichnen wir das Vogelhäuschen im Massstab 1:1 auf ein Papier und mit ein paar Schnitten auf der Kreissäge sind die Holzplatten fertig.
Es wird geklebt und bald schon steht das Vogelhaus mit Balkon auf dem Tisch.
Natürlich bediente ich die Maschinen, aber Enya stand stehts dabei und schaute zu wie sich das Häuschen entwickelte.
In der Zwischenzeit druckte der 3D-Drucker für sich alleine mein Projekt aus.
Etwas später, der Leim ist trocken, kommt Enya zum Zug.
Bestückt mit Pinsel und Farbe setzt sie sich an die Bemalung des neuen Vogelhauses.
Das Dach ist abnehmbar und so ist auch ein zweifrabiger Anstrich, gelb und rot, kein Problem.
Geschafft. Gratuliere.
Stolz trägt sie ihr Vogelhäuschen heim,
und ich mein 3D-Druck.